Hallo! Prinzipiell bin ich immer an sowas interessiert, wenn jemand probiert, sich schriftstellerisch zu betätigen.
Finde es sehr mutig, deine Geschichte in einem Beta Stadium zum Lesen anbieten zu wollen.
Viele haben da eher Angst davor.
Ich würde mich prinzipiell als Leser anbieten -> ich kann dir aber weder einen Zeitraum garantieren, in dem sie fertig lese (kommt auf meine eigene Zeit an und natürlich auf den bisherigen Umfang). Noch kann ich dir versprechen, dass ich sie überhaupt bis zum Ende lese.
Ich muss dich da vorwarnen: Wenn es mich inhaltlich nicht anspricht, kann es halt sein, dass ich einfach recht schnell abbreche.
In dem Fall geb ich dir natürlich auch Bescheid.
Es hat einfach keinen Sinn, wenn ich mich durch Lesestoff "durchquäle", der mir nicht zusagt. Weder für dich, noch für mich.
Was ich dir auf jeden Fall versprechen kann, ist, dass ich dir Feedback bezüglich deines Schreibstils gebe... und ob er mir prinzipiell zusagt.
Wenn ich inhaltlich "gepackt" werde, geb ich dir gern auch inhaltlich Feedback (vor allem auch, was ich gerne als Leser als nächstes erfahren würde).
Viel weiß ich ja von der Geschichte noch nicht -> "ein Mädchen, das eine Lehre der Gastronomie macht" kann ja praktisch in jede erdenkliche Richtung gehen und ist ja eher eine (unausführliche) Beschreibung der Protagonistin und gibt noch keinerlei Rückschluss darüber wohin sich diese Geschichte entwickelt, noch in welchem Genre sie sich bewegt.
Das kann jetzt zwei Gründe haben:
Zum einen, möchtest du mit dieser extrem kurzen Angabe einfach nicht zu viel verraten und bei potentiellen Beta-Lesern Interesse wecken. Wenn das deine Intention ist, hast du das bei mir zumindest geschafft. Ganz einfach, weil diese knappe Beschreibung der Protagonistin einen sehr untypischen Typus von Hauptcharakter verspricht. Sowas kann immer sehr interessant sein.
Zum anderen kann der Grund für die enorm kurze Beschreibung natürlich auch sein, dass du inhaltlich (noch) überhaupt keinen Schwerpunkt hast. Keinen Pfad, auf dem sie entlang gehe muss. Vielleicht ist die Wahl deiner Protagonistin bislang hauptsächlich auf autobiografische Faktoren zurückzuführen. Und du willst jetzt einfach "nur" erzählen, was dieser Protagonistin jetzt so im Alltag und in ihrem beruflichen Leben passiert. Das würde zumindest auch erklären, warum du nicht weiterkommst.
In dem Fall: Sowas funktioniert (so gut wie) nie.
Du brauchst für deine Hauptfigur immer irgendein klar definiertes Ziel.
Das heißt nicht, dass das ein Ziel ist, dass sie proaktiv erreichen will. Das kann auch einfach ein Ziel sein, dass sie nach vielen Wochen/Monaten/Jahren auf ihrem Lebensweg durch Erkenntnisse und Erfahrungen erreicht hat... weil sie plötzlich (ohne dass sie es vielleicht selbst realisiert oder gar wollte) an einem Punkt steht, der deutlich vom Ausgangspunkt der Geschichte abweicht.
Das kann enorm viel sein...
Wenn es der Fall ist, dass du einfach noch kein Ziel für deine Figur hast, würde ich dir hier einen Tipp geben:
Autobiografische Faktoren bzw. ganze Hauptcharaktere sind nichts Schlechtes.
Im Gegenteil: Dadurch, dass du als Autorin dich selbst sehr gut in deine Hauptfigur und ihr reguläres Leben rein versetzen kannst, fällt es dir viel leichter, deine Figur lebendig zu gestalten und authentisch zu gestalten.
Jedoch: Es kann dir passieren, dass du dadurch vergisst, dass diese Figur auch für den Leser interessant werden muss. Eben dadurch, dass sie viele viele Schritte in ihrem Leben (bzw. der abgehandelten Zeitspanne im Buch) geht, die sie irgendwo "hinführen".
Zu einer guten Geschichte gehören halt nicht nur gut ausgearbeitete Charaktere, sondern auch eine Reihe von Ereignissen, die letztendlich in irgendeinem "Highlight" gipfeln...
Etwas, das den Leser interessiert.
Denn: So interessant deine Hauptfigur für dich sein mag (weil du dich mit ihr identifizieren kannst) -> für den Leser wird das meist nicht reichen.
Er will deine Hauptfigur auf einer Reise sehen. Idealerweise begleitet er sie sogar - weil er mit ihr mitfühlen kann. Aber das ist schon sehr schwierig.
So oder so: Er (der Leser) will am Ende klar wissen, wo die Figur am Anfang ihres Weges stand und wo sie am Ende steht.. und was sie dahin gebracht hat.
Was hat sie dafür in Kauf nehmen, durchmachen, erfahren oder (er)lernen müssen?
Deswegen kann ich dir nur raten: Bevor du überhaupt (weiter)schreibst, definiere für dich, wohin deine Protagonistin denn gehen soll. Was soll am Ende ihrer Reise stehen?
Wenn du das hast: Dann überleg dir (falls du das nicht getan hast), wie ihr Weg dahin aussehen soll. Was muss sie alles "durch-/überqueren" um das gewünschte Ende erreichen zu können?
Einen guten Hauptcharakter und ein paar Ereignisse, die diesen geprägt haben, sind meist zu wenig. Der Leser will immer irgendwie einen klaren Pfad erkennen können. Einen Pfad der ganz deutlich irgendwo hinführt (der aber durchwegs auch ein paar kleine Umwege erfordern kann - das macht ihn meist interessanter).
Also: Wenn du willst, kannst du mir die Geschichte gerne schicken und ich sehe einfach mal rein
.
Rechtschreibprüfung werde ich nicht machen.. oder gar versuchen, Dinge umzuformulieren. Dann das kann erfahrungsgemäß ganz schnell in extrem viel Arbeit ausarten.
Ausnahme: Wenn mir was wirklich ganz ganz grob ins Auge sticht.